In Somalias Hauptstadt haben Milizionäre ein Hotel belagert. Sicherheitskräfte beendeten die Attacke nach mehreren Stunden. Es gibt Tote und Verletzte.
Bei einem Überfall der radikal-islamischen Schabab-Miliz auf ein Nobelrestaurant in der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind laut staatlichen Angaben neun Menschen getötet worden. Darunter seien sechs Zivilisten und drei Soldaten, teilte die Polizei am Samstag mit. Die Rettungsdienste sprachen zudem von mindestens 20 Verletzten. 84 Zivilisten seien der Polizei zufolge von den Sicherheitskräften gerettet worden.
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Zum Schicksal der islamistischen Rebellen gab es zunächst keine offiziellen Angaben. Die amtliche Nachrichtenagentur Sonna berichtete, alle Angreifer seien »neutralisiert« worden. Sicherheitskräfte hätten die sechsstündige Belagerung des Hotels »Pearl Beach« in der Nacht zu Samstag beendet, indem sie die Rebellen erschossen hätten, berichtete der Sender SNTV.
Augenzeugen berichteten von einer Explosion zu Beginn des Überfalls auf das beliebte »Pearl« Restaurant in dem Strandhotel, auf die Schüssen gefolgt seien. Die mit Al-Qaida verbündete Schabab-Miliz bekannte sich zu dem Angriff am frühen Freitagabend.
Die Islamisten versuchen seit 2006 die Regierung in dem ostafrikanischen Staat zu stürzen und greifen immer wieder Hotels und andere Einrichtungen in Mogadischu an. Schabab kontrolliert weite Teile Somalias, wurde allerdings im vergangenen Jahr durch Gegenoffensiven der Armee zurückgedrängt. Die Extremisten sind jedoch weiterhin in der Lage, schwere Angriffe auf Regierungs-, Handels- und Militärziele zu verüben. Ende Mai griffen ihre Kämpfer einen Stützpunkt der ugandischen Friedenstruppen 130 Kilometer südwestlich von Mogadischu an und töteten 54 Soldaten.
Kinder sterben durch Mörsergranate
Wegen der jahrelangen Kämpfe ist die Sicherheitslage in Somalia angespannt. Bei der Explosion einer alten Mörsergranate im Süden des Landes kamen laut Staatsmedien am Freitag 27 Menschen ums Leben. Bei den meisten Todesopfern habe es sich um Kinder gehandelt. 53 weitere Personen seien verletzt worden.
Die Kinder hätten mit der Granate gespielt, als sie detonierte, sagte der stellvertretende Bezirkschef Abdi Ahmed vor Reportern. »Wir bitten die Regierung und die Hilfsorganisationen, Minen und Granaten aus dem Gebiet zu räumen«, so Ahmed.
In einem Bericht an den Uno-Sicherheitsrat im Februar hatte Uno Generalsekretär António Guterres erklärt, 2022 sei das Jahr mit der höchsten Zahl an getöteten Zivilisten in Somalia seit 2017 gewesen. Das bislang blutigste Attentat in der Geschichte des Landes wurde im Oktober 2017 verübt: Damals waren 512 Menschen bei der Explosion eines Lastwagens getötet worden, rund 300 weitere Menschen wurden verletzt. Die Behörden hatten dafür ebenfalls die Schabab-Miliz verantwortlich gemacht.
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