Wegen eines Fernflugs von zwei Klima-Aktivisten steht die »Letzte Generation« in der Kritik. Dagegen wehrt sich die Gruppe mit einem Twitter-Statement.
Zwei Klimaschützer, die eigentlich vor Gericht erscheinen sollten – stattdessen aber mit dem Flugzeug eine Fernreise nach Asien unternehmen: So ein aktueller Bericht der »Bild-«-Zeitung, mit der diese offenbar die Aktivisten der »Letzten Generation« vor sich hertreiben will. Die Organisation wehrt sich nun und beklagt in einem auf Twitter veröffentlichten Statement Doppelmoral.
Man könne nachvollziehen, dass es negative Gefühle auslöse, wenn Protestierende der »Letzten Generation« in ein Flugzeug stiegen, teilte die Organisation am Donnerstag mit. Doch es sei auch Doppelmoral, etwa als »Klimakanzler« den Ort Lützerath abzubaggern.
DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war – und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.
Ausgelöst worden war die Debatte durch den »Bild«-Bericht vom Mittwoch: Zwei Klima-Aktivisten hätten demnach in Stuttgart vor Gericht erscheinen sollen, weil sie vergangenen Herbst gemeinsam mit weiteren Aktivisten eine Bundesstraße blockiert und sich dort festgeklebt hätten. Dem Bericht zufolge handelt es sich um eine Frau, die als Zeugin hätte aussagen sollen, und einen Mann, der angeklagt war. Statt zu erscheinen, seien sie nach Bali geflogen und hätten dadurch rund 7,9 Tonnen CO₂ verursacht, rechnete die Zeitung vor.
Thailand, nicht Bali
Die beiden seien nicht – wie von der Zeitung getitelt – nach Bali, sondern nach Thailand geflogen, um dort »viele Monate zu bleiben«, hieß es bei der »Letzten Generation«. Ihr Fernbleiben sei mit dem Gericht abgesprochen worden. »War ihnen das Wort ›Thailand‹ zu lang? Klang ›Bali‹ empörender?« Weiter heißt es in dem Tweet: »Es wurde ein Haar in der Suppe gefunden. Wie erwartbar.«
Individuelles Verhalten sei nicht unwichtig, im Gegenteil, hieß es in der Mitteilung der Klima-Aktivisten weiter. Sich politisch gegen den Klimakollaps zu engagieren und dabei das eigene Leben umzustellen, gehe oft Hand in Hand. Solch eine Lebensumstellung sei aber keine Voraussetzung für den Protest. »Falls irgendein Zweifel bestand, ob Menschen, die Fleisch essen, Auto fahren oder Langstreckenflüge machen, mit uns gegen den Verfassungsbruch der Regierung auf die Straße gehen können, dann möchten wir den hiermit ausräumen: Ja!«
Ukraine-News am Donnerstag: Ukrainische Militärsprecherin: Bewegungen russischer Schiffe deuten auf Angriffsvorbereitung hin
Nur noch zehn Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte sind nach ukrainischen Angaben auf dem offenen Meer. Der Rest sei in die Stützpunkte zurückgekehrt, »wo sie sich normalerweise für einen massiven Raketenangriff vorbereiten«. Die News. Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert. London: Russlands Waffenexporte durch Krieg beeinträchtigt 9.32 Uhr: Russlands Rolle als verlässlicher Waffenexporteur ist nach Ansicht britischer […]