Ukrainischer Geheimdienst-Chef über Kontakte im Kreml: „Es wird in Russland Probleme geben“
Die Ukraine habe Kontakte in den Kreml, die für Russland gefährlich werden könnten, erklärt der ukrainische Geheimdienst-Chef in einem Interview.
Kiew – Wie gehts es im Ukraine-Krieg weiter? Der Geheimdienst-Chef der Ukraine, Kyrylo Budanov hat nun eine Einschätzung gegenüber der Washington Post abgegeben und angedeutet, dass es diverse Kontakte im Kreml gebe.
Aktuell rechnet der Geheimdienstchef nicht mit einer russischen Offensive im Norden von denen in Belarus stationierten Streitkräften. Dabei handele es sich lediglich um einen Versuch, Kiews Truppen abzulenken und zu spalten.
Russlands Regierung: Feinde in den eigenen Reihen – Ukraine „unterstützt solche Menschen“
Er selbst ist jedoch Zielscheibe des Kreml: Moskau hatte Budanow und weitere ukrainische Agenten unter anderem für die Explosion auf der Krim-Brücke im Oktober 2022 verantwortlich gemacht. Weder er noch seine Kollegen hatten sich zu diesem, noch zu anderen Anschlägen bekannt, die tief in den von Russland gehaltenen Gebieten stattgefunden hatten.
Operationen auf fremdem Boden fallen laut Washington Post jedoch theoretisch in den Zuständigkeitsbereich von Budanow. Im Interview bestätigte er zwar nicht, dass seine Einheiten hinter den Angriffen standen. Er sagte jedoch, man müsse mit weiteren Angriffen rechnen und äußerte, dass die Ukraine Agenten in Russland habe. „Es gibt Leute, die Sprengstoff anbringen. Es gibt Drohnen. Solange die territoriale Integrität der Ukraine nicht wiederhergestellt ist, wird es innerhalb Russlands Probleme geben“, so Budanow.
Foto © Ukrinform/picture alliance/dpa
Er deutete zudem an, dass der Kreml Kollaborateure in seinen eigenen Reihen fürchten müsse: „Es gibt in der Tat Leute, mit denen man auf diesem Gebiet sehr leicht zusammenarbeiten kann, Leute, die verstehen, dass Russland anders sein sollte“, fügte er hinzu. „Und wir unterstützen solche Menschen.“
Geheimdienst-Chef sagte Ukraine-Krieg voraus: Atomschlag „wird nicht passieren“
Der Chef des ukrainischen Geheimdienstes sagte vor gut einem Jahr bereits den Ukraine-Konflikt voraus. Elf Monate später haben die Worte des 37-jährigen Budanow bei Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew großes Gewicht. Für dieses Jahr prognostiziert er, dass sich Russland auf die Besetzung weiterer Gebiete in den östlichen Regionen konzentrieren wird. Die Ukraine müsse nun alles tun, „um sicherzustellen, dass die Krim bis zum Sommer nach Hause zurückkehrt“, sagte er der Washington Post.
Vor nuklearen Schlägen fürchtet er sich allerdings nicht: „Russland ist ein Land, von dem man viel erwarten kann, aber keine totale Idiotie“, so der Geheimdienst-Chef. „Tut mir leid, aber das wird nicht passieren“, fügt er hinzu. Denn ein Atomschlag würde nicht nur zur militärischen Niederlage Russlands führen, sondern zum absoluten Zusammenbruch des Landes. Und das wüssten sie „sehr wohl“.
Geheimdienst-Chef ist sich sicher: Ukraine werde siegen
Zu weiteren Behauptungen von Budanow zählen unter anderem, dass Wladimir Putin unheilbar an Krebs erkrankt sei und mehrere Doppelgänger habe. Selenskyj hatte kürzlich in einer Rede auf dem Wirtschaftsforum in Davos, geäußert, er sei nicht sicher, ob Putin überhaupt noch am Leben sei. Laut westlichen Geheimdiensten gebe es allerdings keine Informationen, die auf eine Erkrankung des russischen Präsidenten hindeuteten.
„Es gibt immer Zweifel“, sagte er gegenüber der Washington Post dazu. „Wie effektiv ich in meiner Position bin, wird wahrscheinlich erst in der Zukunft durch die Geschichte deutlich werden. Ich kann mich selbst nicht objektiv einschätzen. Die Zeit wird es zeigen.“ Was als Nächstes komme, wird Budanow gefragt: „Der Sieg der Ukraine“, sagte er. „Ich sage nichts Neues.“ (na)
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