Sie bemängeln Korruption, Intransparenz und fehlende Distanzierung von Russland: Vier Länder treten aus dem weltgrößten Journalistenverband IFJ aus.
Die Journalistengewerkschaften aus Dänemark, Norwegen, Finnland und Island ziehen sich aus Protest aus der Internationalen Journalisten-Föderation (IFJ) zurück. Es handele sich um eine Reaktion auf mehrere Beschlüsse der IFJ-Führung, teilte der dänische Verband DJ am Dienstag mit.
Die nordischen Journalistengewerkschaften beschuldigen den Dachverband undemokratischer Praktiken und »korrupter Aktivität«, sagte Hanne Aho, die Vorsitzende der Gewerkschaft der Journalisten in Finnland. Die Vereinigung habe unter anderem akzeptiert, dass sich die russische Gewerkschaft in mehreren Gebieten in der Ukraine niedergelassen habe, so wie es zuvor bereits in ähnlicher Weise im zu Georgien gehörenden Abchasien geschehen sei. »Sie konnten dies in aller Ruhe tun, ohne dass der internationale Verband die Russische Gewerkschaft ausschloss«, sagte Aho.
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Die nordischen Gewerkschaften bemängelten außerdem Intransparenz bei Entscheidungen des Verbands und in finanziellen Angelegenheiten. So habe der Weltkongress im vergangenen Jahr in Oman stattgefunden, wo die Pressefreiheit eingeschränkt sei, sagte Aho. Dieser Kongress sei verdächtig extravagant und teuer gewesen.
»Falsch, diffamierend und schädlich«
Die finnische Journalistengewerkschaft habe daraufhin das Budget des IFJ für den Kongress überprüft. Demnach stammten bis zu 745.000 Euro der Gesamtsumme von 778.000 Euro von omanischen Ministerien und Privatunternehmen sowie vom dortigen Journalistenverband. Der IFJ selbst habe nur einen Bruchteil der Kosten bezahlt.
»Wir hoffen, dass unser Austritt die anderen Mitgliedsorganisationen des IFJ aufrütteln wird, sodass sie Änderungen einfordern«, sagte Aho.
Der IFJ, der etwa 600.000 Journalisten in 146 Ländern vertritt, nannte die Anschuldigungen »falsch, diffamierend und schädlich«. Man habe bereits ein formelles Verfahren zum Ausschluss der russischen Journalistengewerkschaft eingeleitet. Subventionen für Kongresse gehörten zum normalen Prozedere. Auch alle anderen Finanzen würden jedes Jahr offiziell geprüft. Man habe versucht, alle von den nordischen Gewerkschaften gestellten Fragen zu beantworten.
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