„‚Waffen nieder‘ bedeutet momentan Kapitulation“: Ukraine-Kampfpanzer laut Friedensforscher „überfällig“
Panzer-Lieferungen an die Ukraine sind notwendig, findet ein Friedensforscher. Russland habe bislang keine Bereitschaft zu Verhandlungen gezeigt.
Berlin – Die Ukraine wird nach langem Zögern Kampfpanzer aus dem Westen erhalten. Doch schon gehen die Diskussionen über zusätzliche Waffen-Lieferungen weiter. Mittlerweile ist sogar die Rede von Kampfjets und von deutschen U-Booten.
Sind weitere Waffen-Lieferungen für den Verlauf des Kriegs überhaupt zielführend? Der Friedens- und Konfliktforscher Prof. Dr. Thorsten Bonacker der Universität Marburg unterstützt die bisherige Entscheidung der Bundesregierung auf Anfrage von Merkur.de von IPPEN.MEDIA. Die Lieferung der Panzer ist laut Bonacker sogar „überfällig“.
Ukraine-Krieg: Verhandlungen und Ende der Waffen-Lieferung führen zu nichts anderem, als „Kapitulation“
Verhandlungen oder westliche Friedensinitiativen machen derzeit aus Sicht des Friedensforschers keinen Sinn. Russland habe bislang keine ernsthafte Bereitschaft zu Verhandlungen gezeigt, betonte Bonacker. „Die Forderung ‚Die Waffen nieder‘ bedeutet in der gegenwärtigen Situation nichts anderes als Kapitulation. Was darauf folgt, sind weder Verhandlungen noch Frieden, sondern eine einseitige Gewalt von Besatzungstruppen“, sagte er.
Der Widerstreit zwischen Verhandlungen und militärischem Beistand sei ein „Scheingegensatz“. Für Verhandlungen müsse die russische Führung erst überhaupt zur Einsicht gelangen, dass sie ihre Ziele nicht mehr militärisch erreichen könne und deshalb auf Verhandlungen zurückkommen muss.
Leopard-Panzer an die Ukraine: Friedensforscher hält Lieferung für längst „überfällig“
Mit Blick auf die aktuelle Situation in der Ukraine sieht Friedensforscher Bonacker keine andere Möglichkeit, als Kiew mit Waffen zu unterstützen. Solange die Ukraine sich gegen die russische Aggression verteidigen will, solle sie auch in die Lage versetzt werden, dies zu tun, so Bonacker. Gegen die systematische Bombardierung und den Angriff auf die Zivilbevölkerung helfe nur eine wirksame militärische Verteidigung. Dazu gehören ihm zufolge auch Leopard-Panzer sowie eine gut ausgestattete Luftabwehr.
Bonacker betonte, die Unterstützung wichtig, um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine aufrechtzuerhalten. „Ein Abnutzungskrieg, wie er sich im Moment abzeichnet, spielt eher demjenigen in die Hände, der für mehr Nachschub an Soldaten sorgen kann“, sagte er. Da es keine Möglichkeit gebe, eine Verteidigung durch internationale Truppen zu organisieren, bleibe nur die Option, die Ukraine militärisch in ihrem Kampf unterstützen. Trotzdem räumt Bonacker ein: „Die Lieferung von Waffen dient selbst niemals zur Lösung eines Konflikts.“
Panzer-Lieferung an die Ukraine: Wird der Westen neben Panzern auch noch Kampfjets zusagen?
In der Politik gehen die Meinungen über weitere Waffen-Lieferungen auseinander. Während SPD-Chefin Saskia Esken eine Lieferung von Kampfjets nicht ausschließt, spricht sich die Linke gegen weitere Schritte aus. Parteipromi Sahra Wagenknecht sowie weitere Parteimitglieder haben immer wieder auf Verhandlungen gepocht. Wagenknecht hatte der Ukraine auch vorgeworfen, durch die Forderung von Waffen, die Nato in den Krieg ziehen zu wollen.
Deutschland hat bislang neben Kampfpanzern Flugabwehrraketen, Maschinengewehre, Munition, Fahrzeuge und andere militärische Güter in die Ukraine geliefert. Auch andere westliche Länder unterstützen die Ukraine mit Kampf-Waffen. So hat der britische Premierminister Rishi Sunak die Lieferung der Kampf-Panzer Challenger 2 angekündigt.
Zudem werden Kampfjet-Gaben an die Ukraine diskutiert. USA und Frankreich schließen eine Lieferung nicht komplett aus. Man werde die Unterstützung danach ausrichten, was die Ukraine brauche, sagte der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jon Finer, im US-Fernsehsender MSNBC. „Wir müssen Anfragen von Fall zu Fall untersuchen und alle Türen offen lassen“, sagte auch der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der französischen Nationalversammlung, Thomas Gassilloud, britischen Medienberichten zufolge. (bohy)
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