Die Söldner-Truppe Wagner rekrutiert Zehntausende russische Häftlinge für den Krieg in der Ukraine. Doch warum lassen sich die Knast-Insassen auf den Deal ein? Ein Kämpfer packte nun aus, nachdem er in ukrainische Kriegsgefangenschaft geriet.
Der Deal ist klar: Wer sechs Monate lang an der Front überlebt, der kann straffrei nach Hause zurückkehren. Mit diesem Angebot lockt die Söldner-Truppe Wagner russische Häftlinge in den Krieg in der Ukraine. Für viele klingt das verlockend – auch wenn sie ahnen, dass sie als „Kanonenfutter“ auf das Schlachtfeld geschickt werden.
Einer dieser Männer ist Oleg. Er hat mit der „Welt“ über seine Erfahrungen gesprochen. Oleg zog für Wagner in den Krieg, geriet dann aber in ukrainische Gefangenschaft. Er ist nicht wie geschätzt 80 Prozent der Wagner-Rekruten bereits an der Front gefallen. Er kann erzählen, was ihn dazu bewogen hat, das unmoralische Angebot anzunehmen.
„Wir haben gewusst, dass wir nur Fleisch sind“
Zunächst erzählt Oleg, der wegen Drogenhandels im Gefängnis saß, dass es ihm bei seinem Kriegseinsatz nur um die Amnestie gegangen sei. Später betont er das nochmal: keine Ideologie, nur die Straffreiheit. Um am Ende dann doch zuzugeben, er habe geglaubt, was das russische Staatsfernsehen erzählte. Dass die Ukraine von westlichen Mächten besetzt ist. Und dass diese Mächte dort Zivilisten töten ließen.
Oleg sagt auch: „Wir haben gewusst, dass wir nur Fleisch sind.“ Und: „Unser Leben hat keinen Preis. Uns kann man opfern.“
Die „Welt“ beschreibt ihn als „groß gewachsenen, hageren Mann Mitte 30 mit müden Augen“. Oleg berichtet, er habe ein Training bekommen und sei dann einen Monat lang in der Region Luhansk im Einsatz gewesen. Überprüfen lässt sich das freilich nicht. Er sei nur zwei Tage wirklich an der Front gewesen, als er kurz vor Weihnachten gefangen genommen wurde.
„Wagner ist dazu da, der regulären Armee den Weg zu ebnen“
Die Wagner-Truppe ist schon lange im Auftrag der russischen Regierung in Kriegsgebieten im Einsatz. Für den Ukraine-Krieg durfte sie ihr Personal noch einmal extrem aufstocken. Zehntausende Männer rekrutierte die einstige Eliteeinheit dafür in Gefängnissen.
Und die erledigen nun in der Ukraine die Drecksarbeit für Putin. „Wagner ist dazu da, der regulären russischen Armee den Weg zu ebnen“, sagt Oleg zur „Welt“. Er habe in der Ukraine überall nur Wagner-Kämpfer gesehen. Von der Logistik in Hinterland bis zur vordersten Reihe an der Front – keine russischen Soldaten, sondern nur Wagner-Leute, so seine Beobachtung.
Von den 50 Männern, die mit ihm in den Krieg zogen, sei außer ihm wohl keiner mehr am Leben, sagt Oleg. Der Rest starb im Fleischwolf an der Front.
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